„Da ging er in sich…“ Die Erinnerung und die Umkehr des Sohnes aus dem Gleichnis im Lukasevangelium setzen voraus, dass der Sohn sich seines Vaters erinnert. In seiner verzweifelten Situation wird ihm bewusst, dass es ein Zuhause gibt und Menschen, die auch den Tagelöhner nicht verhungern lassen. Ohne dieses Wissen um Menschen, die sich umeinander kümmern und einander ein Gefühl für ihre Würde zurückgeben, ohne die Erinnerung keine Umkehr! Das zu bewirken sehen die Mitarbeitenden des Therapeutischen Hofes Toppenstedt als ihre Aufgabe an.
Wir begegnen unseren PatientInnen mit Achtung, so dass ihre Selbstachtung wachsen kann. Wir bieten ihnen Halt und Orientierung, sind Vorbild. Wir tragen ihrer Verwundbarkeit Rechnung. Wir stellen den Rahmen, in dem sie neue Erfahrungen machen können und ermutigen sie, sich auszuprobieren, Fuß zu fassen und sich neu aufrichten. Wir ermöglichen ihnen die Entwicklung von Lebendigkeit, Kraft, Lebensfreude und Gesundheit.
Dabei ist es für die meisten der PatientInnen gerade wichtig, dass der Therapeutische Hof nur dreißig und nicht über hundert Betten hat. Der Hof bietet gerade als solcher die Möglichkeit je nach eigener Fähigkeit mitzumachen, auf Zeit ein Mitglied „der Familie“ zu werden. So gesehen ist die therapeutische Arbeit eine Art „Nach-Beeltern“ für Menschen, die sonst kein Zuhause mehr haben oder keine guten Erinnerungen daran. Es gibt viele PatientInnen, die so auf dem Therapeutischen Hof Toppenstedt in den vergangenen Jahren das Gefühl bekamen wieder lebendig geworden zu sein. Sie verbinden mit dem Hof Heimatgefühle.